Eine Sprache, die jeder Chef versteht

Im September letzten Jahres hat sich eine Sektion nicht-deutschsprachiger ArbeiterInnen innerhalb der FAU Berlin gegründet, die Foreign Workers‘ Section. In einem ersten Arbeitskampf hat die Sektion die kurzzeitige Rückkehr eines gefeuerten Genossen an seinen Arbeitsplatz erreicht. Die DA sprach mit dem Sektionsmitglied Mahmoud.

 

Könnt ihr den Arbeitskampf beschreiben?

Ein griechischer Küchenhelfer fand eines Tages an seinem Arbeitsplatz jemand anderen vor, der ihn ersetzen sollte, ohne dass ihm zuvor schriftlich gekündigt worden wäre. Er wandte sich daraufhin an die Foreign Workers‘ Section. Einige Mitglieder besuchten gemeinsam mit ihm seine Arbeitsstelle und erklärten dem Chef, dass sie seine Kündigung nicht akzeptierten. Der Chef warf sie raus und sagte ihnen, dass sie mit seinem Anwalt reden könnten, wenn sie ein Problem hätten. Am nächsten Tag allerdings kam eben dieser Anwalt zu unserem Genossen nach Hause und teilte ihm mit, dass er nun doch noch einen Monat in der Küche arbeiten könne und damit doppelt so lange, wie es gesetzlich in seinem Fall vorgeschrieben wäre. Das zeigt, wie viel Respekt Chefs einfach gegenüber Gewerkschaften haben. Auch wenn er am Ende seinen Job dennoch verloren hat, konnte unser Genosse dadurch, dass er für seine Rechte eingestanden ist, noch ein weiteres Monatsgehalt verdienen, was keine leichte Sache für einen Neuankömmling in Berlin ist.

Was macht die Foreign Workers‘ Section momentan und was sind eure Pläne?

In den letzten Monaten haben wir AusländerInnen zu verschiedensten Arbeitsproblemen beraten. Viele kamen aufgrund unseres Infoflyers zu Arbeitsrechten in Deutschland, der jetzt in 13 Sprachen vorliegt und unter www.fau.org/the-basics heruntergeladen werden kann. Die ersten 2.500 Flyer sind bereits verteilt. Die Flyer der zweiten Auflage werden wir weiterhin vor den Büros verteilen, von denen wir gehört haben, dass dort AusländerInnen ausgenutzt werden. Außerdem haben wir in der Sektion eine Gender-Gruppe, die an einem ähnlichen Flyer zu Sexismus am Arbeitsplatz arbeitet.

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