Editorial

Liebe LeserInnen,

33 Jahre FAU Frankfurt mit Revolte Tanzbein

…und wieder mal ist der Trubel um die alljährlichen arbeitsfreien Tage gen Jahresende, auch Weihnachtszeit genannt, vorüber und ein neues Jahr angebrochen. In diesem wird dank guter Vorsätze vieles besser, mögen manche Menschen immer noch glauben. Einige Legenden halten sich anscheinend trotz entgegengesetzter Fakten unverwüstlich. Vielleicht haben sie in Krisenzeiten wie der momentanen eine beruhigende Wirkung auf die Gemüter.

Silvester tritt Jahr für Jahr aufs Neue ein und im Kapitalismus entstehen regelmäßig Wirtschaftskrisen. Trotz dieser trivialen Feststellung kursieren auch in Bezug auf die Entstehung und den Umgang mit der sogenannten Finanzkrise diverse Legenden, die erklären sollen, warum und mit welchen Mitteln der Gürtel jetzt enger geschnallt wird, was für viele Menschen massive Auswirkungen auf ihr Alltagsleben hat. Wir beleuchten in dieser Ausgabe Hintergründe und Folgen der derzeitigen Krise des Kapitalismus sowie entsprechende Interventionsmöglichkeiten. Unter anderem geht es um die sich verändernden Bedingungen in Krankenhäusern und an Hochschulen und um die Durchkapitalisierung von öffentlichem Eigentum. Weiter um den Umgang von Behörden und Mehrheitsbevölkerung mit Menschen, die als „anders“ deklariert werden, wie ArbeiterInnen aus Südost-Europa in Mannheim oder Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz. Beleuchtet wird zudem, ob das Labeln von Waren, die unter gewerkschaftlichen Bedingungen hergestellt wurden, ein Weg aus der Krise der Gewerkschaften sein kann.

Beinahe wären wir bei der Redaktionsarbeit doch in die Krise geraten – allerdings nicht aufgrund unserer sich verändernden Lebensbedingungen, sondern weil wir parallel zunächst mit der Organisation und dann mit den Nachwirkungen der 33-Jahre-FAU-Frankfurt-Feier beschäftigt waren. Einen Eindruck hiervon findet Ihr auf Seite 7.

Viele Spaß beim Lesen,

Laura Fischer

Redaktion „Betrieb und Gesellschaft“

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